Nov. 2012 | Der Mann auf der Leiter

Jürgen Henschel begleitete Demonstrationen, Straßenfeste, Ausstellungseröffnungen, Kämpfe der Gewerkschaften und Diskussionsveranstaltungen und zeigte Menschen, die etwas „bewegten“. Aber auch seine Fotos brachten etwas in Bewegung. Weltweit bekannt wurde Jürgen Henschel durch seine Aufnahme vom toten Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967, dieses Foto ging um die Welt. Jürgen Henschel war „der Mann mit der Leiter“, neben seiner Kameraausrüstung war er zusätzlich mit einer leichten Aluminiumleiter ›bewaffnet‹, um über die Köpfe der Menschen hinweg eindrucksvolle Fotos zu machen. Am 15. Juni 2012 ist Jürgen Henschel gestorben.

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Sept. 2012 | No se vende, se defiende

Die Sehnsucht nach gerechter Bildung: Die Studentenproteste in Chile | Fotografien von Mareen Ledebur

Bildungsproteste haben eine lange Tradition bei den Chilenen, jährlich wiederholen sich Demonstrationen, vor allem in der Hauptstadt Santiago. Mitte des vergangenen Jahres nahmen an den größten Demonstrationen 650 000 Menschen im ganzen
Land teil. Die Galerie Olga Benario zeigt vom 6. September bis zum 25. Oktober Fotografien der Studentenproteste in Chile
2011 von Mareen Ledebur.

„Die chilenische Bildung verkauft sich nicht, sie verteidigt sich!“ – die Rufe der Studenten schafften es 2011 zum ersten Mal auf nationaler und vor allem internationaler Ebene ein großes mediales, aber auch soziales Bewusstsein für ihre Situation zu schaffen. Immer donnerstags wurde demonstriert – gegen das noch seit der Militärdiktatur bestehende Bildungssystem, gegen zu hohe Studiengebühren und die Profitorientierung in der Bildungsmaschinerie. Kostenlose Bildung und Qualität der Ausbildung waren die Hauptforderungen der Studenten. In den Medien fanden diese Proteste durch sich oftmals ähnelnde Bilder – Tränengas und Auseinandersetzungen, Wasserwerfer oder Straßenblockaden – eine eindeutige Prägung der Vorstellungen des Geschehens.

Mareen Ledebur befand sich in Santiago, als die Demonstrationen, Aktionen und Streiks das Studenten- und auch Schülerleben kennzeichneten. Im August und September ging sie ebenfalls auf die Straße. Ihre Kamera suchte nicht die Ausschreitungen, die meist gegen Ende der Märsche stattfanden. Sie sah die Demonstrierenden, lachend und friedlich, die Stärke und den Zusammenhalt unter ihnen und ihre Sehnsucht nach einer gerechteren Bildung und Gesellschaft.
Einen anderen Blick auf die chilenische Erfahrung werfen, das suchen auch die, begleitend zur Ausstellung stattfindenden, wöchentlichen Veranstaltungen über soziale und geschichtliche Hintergründe Chiles, sowie die Bildungsproteste und ihre Auswirkungen im Land. Außerdem soll ein Blick auf weitere weltweit stattfindende Protestbewegungen geworfen werden.

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Mai 2012 | Das Rote Neukölln

Fotoausstellung | Kämpfe und Reformen 1918-1933

Mit seinen sozialen Reformen im Bildungsbereich, in der Gesundheits- und Wohnungspolitik wurde Neukölln in den 1920er Jahren berühmt. Ermöglicht wurde die linke Reformpolitik durch eine Mehrheit der Arbeiterparteien SPD und KPD, die in Neukölln zusammenarbeiteten statt sich gegenseitig zu bekämpfen

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März 2012 | Frauen aus Ravensbrück – Frauen im Widerstand

Aus dem Kalender „Frauen aus Ravensbrück 1995“, der zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus von der Gedenkstätte Ravensbrück herausgegeben wurde, zeigt die Galerie Porträts und Biografien von Frauen, die während der NS-Zeit im Frauen-KZ Ravensbrück inhaftiert waren, darunter auch Olga Benario. In der Veranstaltungsreihe geht es auch um Widerstand von Frauen nach 1945 und in der Gegenwart.

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